16.06.2014

Gelebte Geschichte inmitten des eigenen Zuhauses

Schülerinnen und Schüler der Sozialpädagogik fahren auf dem Bückeberg bei Hameln.
Die angehenden Erzieher erfahren im Religionsunterricht viele Details über die großen Weltreligionen und auch die geschichtlichen und politischen Eckpunkte der verschiedenen religiösen Gemeinschaften.
 
Die angehenden Erzieher erfahren im Religionsunterricht viele Details über die großen Weltreligionen und auch die geschichtlichen und politischen Eckpunkte der verschiedenen religiösen Gemeinschaften.
Beim Thema "Judentum" spielt auch die dunkle Zeit des Nationalsozialismus eine große Rolle und dabei lernten die Schülerinnen und Schüler die Rolle der Stadt Hameln im Jahreskreislauf der Nazis kennen. Dass die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg bei Tündern stattfanden, war vielen der Schüler bisher nicht bekannt und die Betroffenheit war groß. Unvorstellbar erschien vielen, dass über eine Million Menschen ganz in ihrer Nähe Adolf Hitler zugejubelt hatten und seine Hetzparolen gegen die Juden hörten, aufnahmen und verinnerlichten. Ausführlich wurde das Thema im Unterricht behandelt, gemeinsam erfolgte ein ruhiger und intensiver Stadtrundgang zu den Hamelner Stolpersteinen und auch der jüdische Friedhof wurde besucht.
Die Schüler äußerten schließlich  den Wunsch, nach einem gemeinsamen Besuch auf dem Bückeberg, um dort  mit eigenen Augen zu sehen, wo bei so vielen Deutschen die Saat gelegt wurde, dem "Führer" blind zu folgen.
Andächtig und tief berührt fuhren wir nach Tündern und wanderten im Rahmen der Unterrichtszeit auf den Bückeberg. Dort hielten wir an den Ruinen der Rednertribüne inne und erinnerten uns an die unsagbaren Verbrechen der Nazis, die ihren Anfang auch an diesem Ort genommen hatten.
Bewegt und ruhig diskutierten wir die Vergangenheit und alle waren sich einig, dass gerade die jungen Menschen die Aufgabe haben, für Toleranz und Frieden in der Welt zu sorgen.
Das schwere Erbe des Bückebergs vor unser aller Haustür hat das für die Schüler deutlich und klar gemacht

Bianca Reineke, Schulpastorin