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08.01.2013

Wa(h)re Mobilität

Unterricht im Beruflichen Gymnasium besteht nur aus Lernen von Stoff, den man sowieso nach der nächsten Klausur vergessen kann. Unsere Schülerinnen und Schüler müssen nur Hausaufgaben machen und sehen nichts vom realen Leben.
 
Diese Vorurteile hört man sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Schule häufig. Dass es auch anders geht, zeigte die Exkursion von 48 Schülerinnen und Schülern im Januar 2013 in die Autostadt Wolfsburg, um an einem Workshop zum Thema „Wa(h)re Mobilität“ teilzunehmen. Schon die Fahrt nach Wolfsburg zeigte den mobilen Charakter unserer Schule, durften wir doch durch Baumaßnahmen der Deutschen Bahn auch ihre Konkurrenten kennen und ob ihrer Pünktlichkeit schätzen lernen.
In der Autostadt angekommen, bestand die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler darin, in zwei Gruppen eine Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit vorzubereiten. Ihnen zur Seite standen Mitarbeiter der Autostadt, welche, unterstützt durch die Inszenierungen im Ausstellungsbereich „Level Green“, unterschiedliche Aspekte des Themas beleuchteten. Thematische Schwerpunkte des Unterrichts wurden aufgegriffen und anschaulich erläutert. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden vorher festgelegte Rollen überzeugend vertreten. Dass die Diskussion von den Schülerinnen und Schülern geleitet und auch gefilmt wurde, versteht sich von selbst.
Die Mitarbeiter der Autostadt waren sehr angetan von der Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler. Dies bestätigt wieder einmal die gute Vorarbeit im Beruflichen Gymnasium, wo auch diese Soft-skills neben den notwendigen fachlichen Inhalten Bestandteil des Unterrichts sind. Die Schülerinnen und Schüler wiederum waren überrascht, wie schnell 3 Stunden intensiver Arbeit vergehen können und dass der eigentlich trockene Unterrichtsstoff spannend inszeniert werden kann. Andererseits wurde auch kritisch angemerkt, dass der materielle Aufwand der Autostadt gerade beim Thema Nachhaltigkeit sehr groß sei und dass das Auto immer noch im Mittelpunkt der Betrachtungen stehe. Hier zeigt sich die Kompetenz unserer Schülerinnen und Schüler, über das Erlebte sinnvoll reflektieren zu können und eben nicht nur Stoff zu lernen, der realitätsfern unterrichtet wird.
So wurde wieder einmal gezeigt: Man lernt nicht nur um des Lernen Willens, sondern man lernt für das Leben. Und das Bildung auch außerhalb der Schule möglich und anschaulich sein kann, ist ein schöner Nebeneffekt.