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16.05.2023

„Die Couch war zu klein“ (Cohn 1986: 7) - Spannender Vortrag zur TZI

Prof. Dr. Joachim Faulde aus Paderborn zu Gast im 12. Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums im Bereich Pädagogik/Psychologie

 
Als Experte für TZI (Themenzentrierte Interaktion) hielt Prof. Dr. Faulde am Dienstag, den 16.05.2023 einen sehr authentischen Vortrag zu einem der Abiturschwerpunkte im Bereich Pädagogik/Psychologie.
Der Titel des Vortrages: „Theorie und Praxis der TZI – ein Element sozialpädagogischer Handlungskompetenz“ war durchgängig präsent, indem die Wichtigkeit einer Verknüpfung zwischen Wissen, Können und Haltung sozialpädagogischer Fachkräfte herausgestellt wurde. 
So war der Expertenvortrag kein Vortrag im klassischen Sinne, sondern eine gelungene Verbindung der Darlegung eines theoretischen Handlungskonzeptes und einer aktiven Anwendung. Hierzu nutze Faulde neben Beispielen kleinere Gruppenarbeiten und Murmelrunden.
Faulde sagt selbst: „Die TZI ist keine reine Theorie, die „nur“ übertragen werden muss, sondern vielmehr eine gelebte Haltung, bei der der Anwendungsbezug im Mittelpunkt steht“.
Grundgedanken, die auch in alltäglichen Kommunikationssituationen Bedeutung haben und über die TZI hinaus bekannt sind, wurden „mit Leben“ gefüllt. So sollten „Störungen immer Vorrang haben“ und jede*r für sich als „eigene Chairperson“ eintreten.
Ein Kernanliegen wurde besonders deutlich: die TZI ist als ein umfassendes Modell der Planung, Steuerung und Reflexion von Lehr-Lernprozessen in Gruppen zu verstehen und kann durch gelingende Kommunikationen zu einem lebendigen Lehren und Lernen sowie zu einem „produktiven“ Umgang mit alltäglichen Anforderungen und überdies der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben beitragen. Hierbei ist es Faulde wichtig, deutlich zu machen, dass jeder Mensch für sich immer eine gewisse Handlungsfähigkeit hat: „Ich bin nicht allmächtig, ich bin nicht ohnmächtig, ich bin partiell mächtig (Cohn et al. 2008: 359).
Abschließend berichtet Faulde noch über die TZI Ausbildung für junge Erwachsene ab 18 Jahren sowie über Studienmöglichkeiten, zum Beispiel im Bereich der Sozialen Arbeit, was für viele Schüler*innen von Interesse ist.