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20.05.2025

Erkundung eines besonderen Arbeitsfeldes: Besuch im Deutschen Taubblindenzentrum Fischbeck

Im Rahmen ihres Modulunterrichts zur Erkundung verschiedener Arbeitsfelder unternahmen zwölf Schülerinnen und Schüler der Heilerziehungspflegeklasse 1 der Elisabeth-Selbert-Schule gemeinsam mit ihrer Klassenleitung eine Exkursion der besonderen Art: Ziel war das Deutsche Taubblindenzentrum in Fischbeck.
 
Während der gut dreistündigen Hospitation erhielten die angehenden Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger eindrucksvolle Einblicke in das Leben, den Alltag und die besonderen Herausforderungen taubblinder Menschen. Die Einrichtung öffnete dafür nicht nur ihre Türen, sondern auch ihre Erfahrungswelten. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von engagierten Mitarbeitenden des Zentrums, die sich viel Zeit nahmen, um den Besuch fachlich und menschlich zu begleiten.
Ein besonderes Highlight des Besuchs waren die Selbsterfahrungseinheiten: Die Schülerinnen und Schüler probierten spezielle Brillen aus, die verschiedene Einschränkungen des Sehvermögens simulierten – bis hin zur nahezu vollständigen Erblindung. Diese Erfahrung sensibilisierte sie auf eindrückliche Weise für die alltäglichen Herausforderungen taubblinder Menschen.
Ein geführter Rundgang über das weitläufige Gelände ermöglichte Einblicke in die unterschiedlichen Lebensräume der Bewohnerinnen und Bewohner – von den Wohnhäusern bis zur Werkstatt. Dabei wurde schnell deutlich, dass Inklusion hier nicht nur ein Konzept, sondern gelebter Alltag ist. Die Offenheit und Zugewandtheit der Mitarbeitenden, der respektvolle Umgang mit den Klientinnen und Klienten sowie die barrierefreie Gestaltung des gesamten Zentrums beeindruckten die Besuchergruppe nachhaltig.

Neben praxisnahen Eindrücken wurde den Schülerinnen und Schülern auch fachlicher Input vermittelt – stets verbunden mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich mit den Fachkräften auszutauschen. Der Vormittag war geprägt von Aha-Momenten, Perspektivwechseln und ehrlichem Interesse.
Am Ende des Besuchs waren sich alle einig: Diese Einrichtung lebt Inklusion auf beeindruckende Weise. Eine Schülerin brachte es auf den Punkt: „Hier wird mit Herz und Verstand gearbeitet.“ Ein Schüler war sogar so begeistert, dass er spontan den Wunsch äußerte, sich dort zu bewerben.
Der Besuch im Taubblindenzentrum war nicht nur lehrreich, sondern hat viele Türen geöffnet – im Denken, Fühlen und vielleicht auch in der beruflichen Zukunft der Teilnehmenden.