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20.04.2024

Seminar der Generalistischen Pflegeausbildung „Menschen in der letzten Lebensphase begleiten“

Die letzte Lebensphase - ein Thema, das nicht gerade einfach ist. Viele Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres haben in den Einrichtungen bereits wertvolle Erfahrungen gemacht und konnten diese in das Seminar einbringen.
 
Drei Tage lang waren die beiden GPA 22er Klassen der generalistischen Pflegeausbildung in Bad Pyrmont zum Seminar „Menschen in der letzten Lebensphase“. Bewusst wurde ein anderer Ort als die Schule hierfür gewählt. Über eine gestaltete Mitte mit Fotografien von Menschen vor und nach dem Tod fand ein Einstieg in das Thema statt – viele Berichte aus der Praxis folgten von Schülerinnen und Schülern. Auch von der Zusammenarbeit mit Angehörigen wurde berichtet.

Danach stellte sich Frau Kaiser, Leiterin des Hospizes in Bad Münder, vor. Sie führte die Gruppe in die Thematik „Was heißt eigentlich Palliative Care“? ein. Welche Aspekte gehören dazu? Schnell wurde klar, wie groß und vielfältig sich das Thema darstellt. Schon hier bildete das Thema „Kommunikation“ einen Schwerpunkt, das am Donnerstag in einem Workshop vertieft wurde. Es gibt hier einfach kein Patentrezept – aber Ehrlichkeit ist das a und o.

Lebensqualität statt Quantität steht an erster Stelle im Hospiz und damit die Wünsche der „Gäste“ – das Leben wird in den Vordergrund gestellt. Schutz wird geboten. Frau Kaiser verdeutlichte den Auszubildenden, dass sie während ihres gesamten Lebens etwas zur eigenen Lebensbilanz beitragen.
Wir sagen alle DANKE, dass wir diese großartige Fachfrau an unserer Seite hatten.
Am zweiten und dritten Tag standen sechs verschiedene Workshops auf dem Programm, die in Kleingruppen klassengemischt besucht wurden. Die beiden Klassen lernten sich nochmal auf eine ganz andere Weise intensiver kennen. Es war ein bereicherndes Miteinander. Themen wie die Basale Stimulation, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, Medizinische Kenntnisse, Zimmergestaltung eines Sterbenden und Rituale, Kommunikation und die Sterbephasen nach Kübler-Ross wurden intensiv an konkreten Beispielen bearbeitet. Durch den Wechsel der Workshops, waren die Tage sehr kurzweilig. Auch bei Theoriethemen verflog die Zeit. Immer wieder stand die Wahrung der menschlichen Würde im Vordergrund.
In zwei Workshops wurden Möglichkeiten praktisch ausprobiert und selbst erfahren: Produkte für die Aromatherapie, für die Mundpflege und Körperpflege standen zum Ausprobieren unter Anleitung zur Verfügung.
Die Auszubildenden haben mit diversen Materialien das Zimmer geschmückt und das Thema „Versorgung von Verstorbenen“ erarbeitet. Dabei fand ein intensiver Austausch über eigene Erfahrungen statt, der teilweise sehr emotional war.

Die Ankommenszeit am Morgen nutzten viele Auszubildende und waren z.T. sogar noch früher vor Ort. Ein Dank geht auch an das Berufsförderungswerk für das gute Essen, die hervorragende Kaffeeversorgung, die Räumlichkeiten und das freundliche Miteinander vor Ort.
Das Seminar hatte einen ganz besonderen Charakter. Immer wieder wurden zwischendurch intensive Gespräche geführt und persönliche Geschichten erzählt, auch fröhliche Geschichten gingen auf die Reise. Es war einfach ein guter Austausch mit ganz vielen verschiedenen „Farben des Lebens“.
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