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01.11.2010

Betriebsbesichtigung der Fischmanufaktur Deutsche See in Bremerhaven

Es ist kein verspäteter Halloweenscherz, sondern Realität an diesem 1. November: um
5.15 Uhr treffen sich alle Koch-Auszubildenden aus dem dritten Ausbildungsjahr vor dem Haupteingang der Elisabeth-Selbert-Schule am Münsterkirchhof mit den begleitenden Lehrkräften zur Busfahrt nach Bremerhaven zur Fischmanufaktur Deutsche See.

 
Um 5.30 Uhr verlassen wir Hameln in tiefer Dunkelheit und bei fast gähnender Leere auf den Straßen. Zu der Zeit, zu der in unserer Schule der Unterricht beginnt, haben wir schon fast Bremerhaven erreicht. Obwohl das Navi im Bus nicht funktioniert,  finden wir unser Ziel im Industriegebiet am Fischereihafen sehr schnell. Von Herrn Dunker, Vertriebsleiter der Niederlassung in Bielefeld, werden wir sehr herzlich begrüßt.

Als Erstes müssen wir alle unterschreiben, dass wir die im Betrieb geltenden Hygieneregeln beachten und einhalten werden, dann geht es zur Umkleide: Ganzkörperschutzanzug, Überzieher für die Schuhe, Kopfbedeckung, für einige von uns sogar eine Bartbinde – wir sehen alle plötzlich aus wie gerade vom Mars gelandet.

Dann die Desinfektionsschleuse – anschließend wird es interessant: Köpfen und Filetieren von Lachs, Entfernen des Rücken- und Bauchfettes, Entgräten – alles maschinell, das Portionieren und Verpacken erfolgt z.T. von Hand, weiter geht es zum Salzen und Räuchern, dann zum Vakuumverpacken des Fisches in verschiedenen Geschmacksrichtungen, z.B. Caipirinha-Lachs.

In einer weiteren Abteilung werden uns verschiedene Fische gezeigt und unsere Schüler bekommen Fische in natura zu sehen, die sie bisher nur aus dem „Jungen Koch“ kennen: Seeteufel, Steinbutt, Papageienfisch, Wolfsbarsch, St. Pierre, roter Thunfisch und Stör, um nur einige zu nennen. Neu ist für die meisten von uns, wie viele Fische mittlerweile aus Aquakulturen stammen.

Anschließend geht es für uns in das ein paar hundert Meter entfernt liegende zweite Betriebsgebäude. Auch hier wieder dasselbe Hygiene-Procedere wie vorhin.
In diesem Gebäude werden wir vertraut gemacht mit der Veredelung von Fischen zu schmackhaften Fischprodukten. Nicht nur verschiedene Räuchermethoden werden uns erklärt, sondern auch die Verarbeitung verschiedener Farcen. Um immer wieder neue Produkte auf den Markt zu bringen, sind allein in diesem Bereich drei Produktentwickler beschäftigt. Zum Abschluss unserer Betriebsbesichtigung werden wir zu einer Verköstigung von Produkten der Deutschen See in die Seminarküche eingeladen: verschiedene Salate und Vorspeisen, diverse Sushi-Produkte, mehrere frittierte Hauptgang-komponenten mit verschiedenen Saucen sowie als Highlight ein frisch zubereiteter Kabeljau auf einem Fenchelbett.

Es schmeckt uns allen so gut, dass es auf der Rückfahrt im Bus ziemlich ruhig ist, teilweise ist sogar ein leichtes Schnarchen zu vernehmen. Bedingt durch Staus auf der Autobahn kommen wir erst nach 18.00 Uhr wieder an unserem Ausgangspunkt in Hameln an.