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08.06.2016

ESS-Kult-Tour

Erstaunen, Verwunderung, Überraschungen und viele Erkenntnisse
Am Montag den 06.06.2016 fand in der BFG15, unterstützt durch die Verbraucherzentrale Niedersachsen, der Projekttag ESS-KULT-TOUR statt.

 
Zum Frühstück ein Brötchen mit Nussnugatcreme, mittags schnell was vom Fastfood Imbiss, abends eine Tiefkühlpizza und zwischendurch Snacks vom Schulkiosk. Doch wie bringt man Jugendliche dazu, über ihr Kauf- und Essverhalten nachzudenken, Werbebotschaften zu durchschauen und Lebensmittel kritisch zu beurteilen?
Mit dem interaktiven Lernangebot – Ess – Kult – Tour - der Verbraucherzentrale Niedersachsen!
Aufbauend auf dem erarbeiteten fachtheoretischen Grundlagen des vergangenen Schuljahres aus den Bereichen Küche, Gästeberatung, Ernährungslehre und Politik, knüpfte der Projekttag an die Realität der Jugendlichen an und vermittelte und erweiterte praxisnahes Alltagswissen und Konsumkompetenz. Umgesetzt durch aktive, spannende und erlebnisreiche Stationen. Ergänzt durch umfangreiches und anschauliches Material für jeden Jugendlichen.
An der Station „Werbeprofi“ setzten sich die Jugendlichen mit verschiedenen Werbeclips für unterschiedliche Cerealien auseinander und analysierten kritisch die Werbebotschaften und die Zutatenlisten. Wie passen tatsächlicher Inhalt und Nährwert mit der Werbebotschaft von Natur, Vitalität, Fit und Fun etc. zusammen? Kritisch und zum Teil hitzig diskutierten die Teilnehmer an dieser Station ihre Beobachtungen, um anschließend ihr eigenes Werbeplakat zu gestalten.

Auf Spuren suche ging es an der nächsten Station. Mit einem Blick auf die Zutatenliste ausgewählter alltäglicher Lebensmittel entdeckten die Jugendlichen unbekannte chemische Worte und sogenannte E-Nummer. Aber was steckt dahinter bzw. was steckt den nun wirklich drin? Zusatzstoffe kommen nur in kleinen Mengen im Lebensmittel vor, aber sie verändern die Eigenschaften des Lebensmittels. Nachdem die Zusatzstoffe hinter den E-Nummer entdeckt wurden, galt es sie nach ihrer „Unbedenklichkeit“ „von Daumen hoch“ bis „lieber nicht“ zu bewerten.
Als „Snackchecker“ übernahmen die Jugendlichen in einem Rollenspiel, an der nächsten Station, verschiedene Charaktere. Mit z.B. Sergej, dem Fußballspieler oder Klaus, dem Bauarbeiter bis zu Oma Ursel durchlebten die Jugendlichen einen exemplarischen Tag mit ihren Rollen, an denen gegessen und getrunken wurde. Dabei erlebten sie, wie vom Alter, Beruf, Geschlecht etc. verschieden der Nährstoffbedarf jedes einzelnen Menschen ist und welche Nährstoffe in Mahlzeiten, Snacks und Getränken steckt. Stimmt am Ende des Tages die Bilanz?
Erfolgreich wehrte sich die Lebensmittelindustrie in den letzten Jahren, gegen die gesetzliche Verpflichtung, die Nährstoffe ihrer Lebensmittel mithilfe einer Ampel zu deklarieren. Aus gutem Grund? Das sollten die Jugendlichen in der letzten Station des Projekttages herausfinden, dem „Ampelcheck“. Anhand einer umfangreichen Auswahl an „Lieblingslebensmittel“ der Jugendlichen und mithilfe der Nährwerte/-mengen der Ampel, galt es die Lebensmittel zu bewerten. Diese Station sorgte stets für Erstaunen und überraschte den Einen oder Anderen sehr. Hochmotiviert nahmen die Jugendlichen alle Lebensmittel unter die Lupe. Die Begeisterung fand kein Ende und so wurde kurzerhand gleich der eigen mitgebrachte Pausensnack analysiert. Erschreckend, „… mein 1,5l Eistee enthält 40 Stückchen Zucker!“
Ergänzt wurden die aktiven Stationen mit einem spannenden Ernährungsquiz, rund um Essgewohnheiten, Verbrauch, Esskultur etc. „Welches Gemüse essen die Deutschen am meisten? Tomaten, Möhren oder Eisbergsalat?“ Weiterhin konnten die Jugendlichen ihr eigenes Ess- und Konsumverhalten analysieren und herausfinden, ob sie eine „Naschkatze“ ein „Besser-Esser“ ein „Fast-Food-Fan“ oder „Fix und Fertig-Profi“ -Typ sind.
So verging dieser erlebnisreiche, spannende, informative und erkenntnisreiche Projekttag wie im Fluge. Am Ende nahmen die Jugendlichen einen „Rucksack“ voller Material, Informationen und den einen oder anderen kritischen Gedanken mit nach Hause.
An der Stelle ein recht herzlichen Dank an die Verbraucherzentrale Niedersachsen für die Unterstützung und Durchführung. Durch erleben, ausprobieren, erforschen und hinterfragen, macht LERNEN Spaß!
©P. Graneß 06.06.2016